Montag, 31. März 2008

"Ich schließe Sie jetzt ein!"


Ich sah Eisenstein ein Jahr später in Paris wieder. Das war, als Valeska Gert mich in ihr Hotelzimmer in der Rue de la Grande Chaumiere einsperrte und mich zwingen wollte, ihre Memoiren zu schreiben.

"Ich bin eine Tänzerin, ich kann nicht schreiben. Hier sind ein paar Aufzeichnungen. Ich schließe Sie jetzt hier ein und hoffe, dass, wenn ich am Abend wiederkomme, das erste Kapitel vorliegt. Auf dem Nachttisch liegt ein Paket Zigaretten, den Kaffee können Sie sich auf dem elektrischen Kocher zurechmachen. Viel Glück, mein Lieber, alles Gute!" Sie verschwand und schloss die Tür hinter sich.

Als sie am Abend wieder zurückkam, war das erste Kapitel fertig.

(Aus den Memoiren von Hans Sahl, Quelle: Die Zeit, 19. März 2008)

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Sonntag, 2. März 2008

Es fühlt sich gut an, sich schlecht zu fühlen


Jeder Mensch ist doch interessant, und es wäre schön, wenn wir aneinander interessiert wären, nicht nur an berühmten Menschen ... Ich liebe es, über all die Dinge nachzudenken, die ich falsch gemacht habe. Weil ich mich dann schlecht fühle. Aber es fühlt sich einfach gut an, sich schlecht zu fühlen.

(Miranda Juli, im Interview mit der ZEIT, 28.2.2008, Literaturbeilage)